Hallo alle zusammen!
Bisher habe ich hier eher still mitgelesen. Aber jetzt wollte ich auch mal meine eigene Erfahrung mit euch teilen, denn obwohl ich in wirklich guten Händen bin und mich mit meinem Arzt aussehen wohl fühle, kann es auch mal ganz anders laufen als geplant.
Ich hatte am 18.12.23 meine BDS. Nach 2 Schwangerschaften mit recht großen Kindern und 20kg Gewichtsabnahme war mein Bauch eine große, traurig und schief hängende Hautfalte, die ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr unverpackt gesehen hatte. Wie wahrscheinlich jeder war ich vor der OP total nervös,habe mich aber auch sehr erleichtert gefühlt, dass ich dieses Gehängt jetzt endlich los wurde. Nach der OP ging es mir eigentlich sehr gut, ich hatte die Narkose gut vertragen und hatte keine Schmerzen. In die Drainagen lief quasi nichts, was mit HHoffnung gemacht hat, dass ich diese Dinger zügig w wieder los werden würde. Am nächsten Tag bin ich begleitet zur Toilette gegangen,hat auch super geklappt. Tja, und dann kam das blödeste überhaupt: ich bin ein zweites Mal begleitet auf die Toilette gegangen, war im Bad aber dann alleine. Als ich mir die Hose wieder hochziehen wollte, ist mir schwindelig geworden (was ja nicht unüblich ist) und ich habe mich schnell wieder hingesetzt. Allerdings war mein Kreislauf wohl schon so weit weg,dass ich dann ohnmächtig geworden bin und auf dem Fußboden wieder wach geworden bin. Was dazwischen passiert ist, kann ich nur vermuten. Aber offensichtlich bin ich gestürzt. Schmerzen hatte ich auch danach keine, mir ging es auch gar nicht so schlecht, etwas benommen eben. Der diensthabende Arzt kam zur Kontrolle,hat aber kein Problem feststellen können. Gegen späten Nachmittag ging es dann aber los und mein Kreislauf brach immer wieder weg, mir wurde schwindelig, ich hatte Schweißausbrüche usw. Das hatte ich immer wieder, den ganzen Abend lang, einmal habe ich mich heftig übergeben. Vermutlich eine Gehirnerschütterung... Man nächsten Morgen kam "mein" Arzt dann zur Kontrolle und hat den Bauch abgetastet und "massiert" - und zack lief es ziemlich ordentlich in die linke Drainage. Er hat mir dann direkt mein Mieder angezogen,damit weiter etwas Druck ausgeübt wird. Den restlichen Tag bin ich dann nicht mehr aus dem Bett gekommen und maximal auf den Toilettenstuhl gekommen... an Tag 3 nach der Operation durfte ich nach Hause - mit den Drainagen... Tja,danach war ich mindestens 1x pro Woche zur Nachkontrolle und immer wieder mit Drainagen nach Hause,da immer noch altes Blut reinlief. Die Diagnose war ein recht großer Bluterguss, der weiter ablaufen sollte. Ich war in dieser Zeit irre unfit, unbeweglich und frustriert, habe viel geweint, weil ich Schmerzen an den Drainagen hatte und einfach nichts konnte saß er liegen - und selbst das war schwierig, weil mir ja die Drainagen weg taten. Nach ca 3 Wochen hat mein Arzt die Drainagen gezogen,weil nicht mehr genug lief. Eine Woche später hat er einen Ultraschall gemacht und festgestellt, dass der Bluterguss immer noch sehr groß war. also hat er versucht, diesen zu punktieren, was aber nicht funktioniert hat. also hat er sich spontan dazu entschieden, mich mit örtlicher Betäubung noch einmal an einer kleinen Stelle aufzumachen und so an den Bluterguss zu gelangen. Auch das hatte erst nach dem Einsatz von Ultraschall Erfolg, da der Bluterguss nicht da zu finden war, wo er vermutet wurde. Danach bin ich wieder mit einer Drainage versorgt worden und es hieß wieder "Daumen drücken"... Eine Woche später wieder Kontrolle - diesmal war der Arzt zufrieden, die Drainage könnte wieder raus und es wurden auch fast alle Fäden gezogen. Mittlerweile waren 5 Wochen vergangen.
Jetzt heisst es Geduld haben, denn mein Bauch ist immer noch recht geschwollen und hart, die Narbe zum Bauchnabel noch ist ein wenig beleidigt, aber alles nix dramatisches.
Ich bin unfassbar froh,dass ich den Arzt habe,denn er ist ein unglaublich netter, kompetenter, geduldiger und toller Mensch! Genauso froh bin jch, dass ich nicht in einer Schönheitsklinik war, in der man nach 1 Nach wieder nach Hause geschickt wird! Ich war mir vor der OP kein bisschen darüber klar, was für eine große Sache das eigentlich ist. Ich habe immer gedacht, dass es ja nicht viel schlimmer sein kann als ein Kaiserschnitt. Weit gefehlt. Man muss sich wirklich bewusst machen, was für ein großer Eingriff das ist und wie groß die Wundfläche dann ist. Damit will ich keine Angst machen,aber man sollte sich vorher darüber bewusst sein, dann haut es einen hinterher nicht so aus den Socken.
jetzt hat für mich die Zeit angefangen, in der ich mich immer wieder zügeln muss. Schmerzen habe ich ja keine und ich neige dazu, 6u schnell wieder in den "Normalmodus" zu schalten. Ich kann es schwer abwarten, dass mein Bauch seinen "normalen" Zustand erreicht. Aber das wird wohl noch eine Weile dauern. Da bin ich ein bisschen neidisch auf alle, die schon so früh keine Schwellungen mehr haben. Davon bin ich noch ein Gutes Stück entfernt und sehr manchmal eher aus, als wenn ich schwanger wäre. Aber ich habe kein "Gehänge" mehr, keine komische Falte am Ende vom Bauch. Heute ist es ein hübscher runder Bauch Alles andere kommt,da bin ich mir sicher. Nächste Woche werden auch die letzten Fäden gezogen, gute 6 Woche na h der OP.
So, das war ein langer Bericht, entschuldigt. Aber ich musste das mal mit Menschen teilen, die erahnen können, was das alles für mich bedeutet und wie diese Zeit für mich war. Ziemlich schlimm, sehr frustrierend! Und ich habe mich oft gefragt, ob es das wert war, habe mir oft gewünscht, dass ich die ÖL nie gemacht hätte... Darüber bin ich allerdings hinweg und freue mich nun auf den Sommer, in dem ich hoffentlich schon einen annähernd normalen Bauch haben werde!
Für alle, die es noch vor sich haben: es ist eine Grüße Sache, die man nicht unterschätzen sollte, die sich aber lohnt. Bereitet euch einfach gut vor, sucht euch für die Anfangszeit unbedingt Unterstützung und verliert nicht den Mut! Vor allem aber: sucht euch einen wirklich guten, kompetenten Arzt mit einer guten Klinik!!