Hallo zusammen!
Ich habe dieses Forum zwar schon vorher gefunden, jedoch bis jetzt nur mitgelesen. Ich bin auch in einem anderen Forum unterwegs, hier sind jedoch anscheinend mehr Leute aktiv, deshalb bin ich nun auch hier
Ach ja, ich bin männlich - sollte man(n) ja sicherheitshalber mal dazuschreiben.
Vielleicht wäre eine kurze Vorgeschichte angebracht:
Ich war den Großteil meiner Jugend ein etwas dickerer Brocken, bekam dann mit 19 und 90kg einfach zuviel von mir selbst und beschloss, abzunehmen. Ich habe mich sehr viel mit dem Thema Ernährung beschäftigt und habe so - und mit viel Sport - in einem halben Jahr etwas mehr als 30kg verloren. Jetzt bin ich eigentlich recht schmal und drahtig (bin ich aber vom Typ her sowieso) und "damals" ist mir absolut nicht anzusehen, obwohl ich essen kann, wie der sprichwörtliche Scheunendrescher.
Eigentlich hat sich auch meine Bauchhaut "recht gut" zurückentwickelt, die meiste Haut blieb am oberen Bauch, weshalb mein Bauchnabel auch mehr oder weniger zu einem Querstrich wurde. Und gefühlt habe ich den Überschuss auch oft. Zum Beispiel beim Joggen merkte ich einfach dauernd, dass es einfach "nachschwingt"
Im Sommer waren die Falten auch sehr unangenehm, der Mensch neigt doch leider gerade dazu, dort zu schwitzen, wo sich etwas in Falten wirft
Ich habe mich deshalb seit Sommer recht intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und schließlich einen Arzt gefunden (wo, darf man ja nicht schreiben - aber er ist Mitglied beim GÄCD).
Ja, ich musste mich selbst SEHR dazu überreden, diesen Schritt zu wagen, hatte Gewissensbisse und war wirklich sehr hin- und hergerissen - aber ich sah und sehe es so: Von alleine wäre es nicht besser geworden und alle anderen Methoden habe ich ebenfalls ausprobiert.
Am 13.2. wurde ich also operiert, bei mir war ein etwas kleinerer Eingriff ausreichend - meine Narbe ist nur geschätzte 30cm lang. Laut Arzt mit einer Kaiserschnittnarbe vergleichbar - kann ich nicht beurteilen
Um kurz vor 12 war ich in der Klinik, wurde in mein Einzelzimmer begleitet und sprach dort kurz mit dem Narkosearzt, dieser begleitete mich anschließend in den OP. Hier besprach ich mit dem Arzt nochmals die Narbenführung. Möglich wären zwei Schnitte gewesen. Ein längerer gerader oder ein kürzerer, der jedoch an den Seiten ziemlich nach oben gegangen wäre. Ich wählte die längere Narbe, die weiter unten verlaufen sollte.
Gut, Beruhigungsmittel und Narkose rein - weg war ich.
Als ich wieder aufwachte, lag ich seitlich, hatte einen wahnsinnigen Durst und sah nichts - kein Wunder, die Brille war ja noch nicht auf. Als ich mir diese ertastet hatte, winkte auch schon der Narkosearzt rein, lies mich jedoch noch allein. Ein paar Minuten später kam dann der Arzt, brachte mir eine Tasse Tee und erklärte mir, dass alles gut verlaufen ist, er musste den Schnitt jedoch breiter machen, da über dem Bauchnabel doch recht viel Haut herunterzuziehen war. Ich stand dann auch direkt mit ihm kurz auf - war absolut kein Problem, die Drainageschläuche nervten mich jedoch ziemlich. Ja, nach den kurzen Anrufen ("ich lebe noch") bei Familie und Freundin widmete ich mich meinem mitgebrachtem Lesestoff und dem Fernseher und wartete auf den nächsten Tag - ich durfte da nämlich schon heim.
Das Schläuche-ziehen war ziemlich unangenehm und der erste Blick auf den Bauch lies mich doch ziemlich erschaudern, war er doch sehr aufgequollen, unförmig und voller blauer Flecken. Mir wurde noch gesagt, das Pflaster bliebe volle 3 Wochen drauf und wenn nichts aussergewöhnliches passiert, brauchen wir auch keine Kontrolltermine machen, da es, wenn man die Fläche sieht, doch eine kleinere OP war. Die Kontrolltermine machen wir erstmal telefonisch
Gut, seitdem bin ich also zuhause, die ersten Tage waren wirklich eine Qual - nicht aufgrund der Schmerzen (die hatte ich fast nicht), sondern weil ich einen Bewegungskoller bekam
Nicht raus zu können schlauchte mich schon ziemlich. Aufwärts ging es jetzt erst die letzten 2-3 Tage. Im wahrsten Sinne des Wortes, ich bin beinahe aufrecht. Die ominösen 10 Tage hab ich zwar nicht ganz geschafft, aber was solls.
"Sorgen" bereitet mir die Schwellung. Ich sehe aus, als hätte ich einen Fußball verschluckt, von flachem Bauch, wie vorher keine Spur - der Unterbauch quillt schon sehr hervor. Und rechts auch noch mehr, als links. Außerdem habe ich starke blaue Flecken links und rechts des Bauchnabels und direkt unter dem Rippen. Leider ist auch nicht annähernd so viel von meinen Dehnungsstreifen verschwunden, wie ich es mir erträumt habe. War aber klar, die gingen einfach zu weit nach oben. Tja, da muss ich mir noch was überlegen, wenn die Heilung abgeschlossen ist.
Morgen werde ich wieder mit dem Arzt telefonieren, laut ihm dürfte ich ab morgen übrigens auf das Mieder verzichten ... will ich aber nicht, das lass ich die 6 Wochen definitiv an - auch wenn es mittlerweile schon ziemlich eklig wird
Nun ja ... das wäre dann mein Bericht. Im Moment muss ich zugeben, dass ich mir denke "hättest du's doch besser nicht gemacht", ich muss jedoch natürlich erstmal abwarten, bis alles abgeschwollen ist und das Ergebnis beurteilen, bevor ich mir so etwas einrede.
So, nun sage ich erstmal danke an alle, die sich das Ganze durchlasen und hoffe auf die ein oder andere Rückmeldung - ein Austausch mit anderen Patienten ist mir sehr wichtig.
mfg