hallo ihr lieben!
ich hatte vorgestern meine op und bin seit gestern wieder zu hause. wie versprochen kommt hier mein erfahrungsbericht.
ich wurde am donnerstag nachmittag in einer privatklinik operiert. ich musste einige stunden vorher da sein, weil noch ein paar untersuchungen gemacht worden sind. war nichts schlimmes, blutdruck, temperatur messen usw. ich hatte zum glück ein einzelzimmer und war ganz froh, dass ich mir die warterei mit fernsehen verkürzen konnte. irgendwann kam dann auch die stationsärztin und hat mir den venenzugang gelegt. das tat zwar nicht allzu sehr weh, aber irgendwie wurde ich dann langsam nervös, weil ich merkte, dass es nun ernst wird. einige zeit später kam dann auch mein pc vorbei, machte ein paar fotos und bemalte mich. wir gingen nochmal kurz alles durch. beim bg hatten wir uns auf 280 cc geeinigt. aber ich sagte auch, dass ich, wenn ich mich schon operieren lasse, lieber etwas mehr hätte als zu wenig. es sollte aber auf alle fälle natürlich aussehen und er sollte es entscheiden. da meine brustfalte links tiefer gesetzt werden sollte, hat er sich das nochmal angeschaut und meinte, dass 320 cc auch gehen würden. dann habe ich das schicke hemdchen und das heiße netzhöschen angezogen und wurde in den op geschoben. obwohl ich keine beruhigunspille bekommen hab, war ich komischerweise ganz ruhig. ich habe mit dem pc und dem restlichen op personal noch witze gemacht und war ganz ruhig. wahrscheinlich lag es daran, dass ich meinem pc wirklich voll und ganz vertraue und ich mich auf seine erfahrung verlasse. irgendwann bekam ich dann eine art vornarkose, die mich sehr benommen machte. die decke fing an sich wie ein laufband von unten nach oben zu bewegen. das fand ich sehr lusig und hab das noch lallend allen mitgeteilt dann fiel ich in einen ganz tiefen schlaf....
als ich wach wurde, war ich schon wieder in meinem zimmer. ich war noch sehr benommen und kann mich auch nur vage an diese erste zeit erinnern. ich weiß nur, dass mein pc und einige krankenschwestern um mich herum waren. mein pc zeigte mir kurz meine neuen brüste und machte meinen bh zu. ich weiß, dass ich in dem moment nur gedacht hab, dass er mich einfach in ruhe lassen soll. ich wollte nur schlafen und meine neuen haben mich in keinster weise interessiert. von minute zu minute wurde ich immer wacher und musste mich mit der neuen situation zurechtfinden.
ich denke dieser aufwachmoment ist wirklich das schlimmste an der ganzen sache. mein bh drückte so stark auf meinen brustkorb, dass ich überhaupt keine luft bekam. es fühlte sich an, als ob eine ganze elefantenfamilie darauf sitzen würde. als dieser gelockert wurde, ging es schon besser. hinzu kam, dass meine beine von der narkose wie verrückt gezittert haben. das hat mich wirklich wahnsinnig gemacht. unter meinen achseln brannte es sehr stark. später habe ich erfahren, dass es die drainagen zugänge waren. ansonsten hielten sich die schmerzen in grenzen, weil ich medikamente bekam. es ist einfach ein sehr sehr unangenehmes gefühl, wenn man wach wird und mit all dem plötzlich konfrontiert wird. ich denke, dass diese schmerzgeschichte auch viel mit dem kopf zu tun hat. man darf sich nicht zu sehr reinsteigern und muss versuchen ganz ruhig zu bleiben. ich hatte immer vor augen, dass dieses unwohlige gefühl vorbei geht und ich mich bald besser fühlen werde. es hat mir auch sehr geholfen zu lesen, was andere für erfahrungen gemacht haben. deshalb konnte ich mir diesen aufwachmoment schon vorher gut vorstellen und konnte deshalb ganz ruhig bleiben bzw. mit den schmerzen besser umgehen.
später ging es mir von stunde zu stunde besser. ich bekam noch in der nacht zweimal spritzen gegen die schmerzen. ich wurde zwar beim schlafen jede stunde wach, aber fühlte mich trotzdem am morgen gut erholt. ach ja, so ca. 6 h nach der op bin ich dann auch schon ganz vorsichtig und mit ganz vielen pausen selbst auf toilette gegangen. war etwas lästig, weil ich noch die flaschen von den drainagen mit mir schleppen musste, aber es ging. um diese zeit herum konnte ich auch schon wieder eine kleinigkeit essen und hab es auch gut vertragen.
am morgen kamm dann mein pc vorbei. er zog mir die drainagen, wobei links ganz schnell und fast schmerzlos war. rechts war es etwas unangenehmer, aber auch auszuhalten. hab es mir viel schlimmer vorgestellt, weil ich das schon mal bei einer knie op hatte. aber da wird das wohl mit sog gezogen und bei einer brust op ohne, so dass man weniger schmerzen hat.
da mein mann mich erst am späten nachmittag abholen konnte, habe ich mir die zeit in meinem zimmer vertrödelt. um die mittagszeit sollte ich, wie besprochen, das zimmer für den nächsten patienten frei machen und im aufenthaltsraum warten. ich fing an mich fertig zu machen, doch leider machte mein kreislauf nicht mit. die schwestern waren alle total lieb und meinten, dass ich auf gar keinen fall in meinem zustand noch soviele stunden im sitzen verbringen kann. sie fanden noch einen raum, in dem mein bett stehen konnte. der raum war zwar nicht so schön wie mein altes zimmer, weil da die geräte für die nächsten op´s standen, aber das hat mich überhaupt nicht gestört. ich war einfach nur froh, dass ich weiter liegen konnte.
die einstündige fahrt nach hause hat mich ein wenig schlapp gemacht. die fand ich persönlich sehr anstrengend. zu hause habe ich dann noch eine kleinigkeit gegessen und bin dann ins bett gegangen. in der nacht wurde ich nur ein mal wach und konnte dann sofort auch weiter schlafen. es ist wirklich sehr sehr gewöhnungsbedürftig. man liegt nur auf dem rücken und hat nicht viele möglichkeiten die schlafposition zu ändern. für mich als absolute bauchschläferin ist das wirklich sehr hart, aber da muss man wohl durch. die schmerzen halten sich dank schmerzmittel in grenzen, nur an den bh muss ich mich gewöhnen. der ist wirklich nervig, aber das muss sein.
ach ja, gestern nachdem ich nach hause gekommen bin, habe ich mir meine neuen natürlich direkt mal ausgepackt. ich muss sagen, dass ich mit dem ergebnis jetzt schon total zufrieden bin. natürlich sind sie jetzt noch steinhart, geschwollen und stehen ab, aber das wird sich alles in den nächsten wochen ändern.
mein mann ist selbst in der weiterbildung zum pc und ist mit dem ergebnis auch sehr zufrieden. werde jetzt von ihm richtig schön gepflegt und nerve ihn bei jeder kleinigkeit mit fragen, ob es so normal und richtig ist
ich hoffe, dass ich, besonders denen die den eingriff noch vor sich haben, mit meinem erfahrungsbericht helfen konnte. wie gesagt, mir hat es sehr gut geholfen mit manchen situationen besser umzugehen, weil ich schon ungefähr wußte was mich erwartet.
ich hoffe jetzt, dass der heilungsprozess gut und schnell verläuft und ich bald wieder voll und ganz einsatzfähig bin. ich bin ein sehr aktiver mensch und muss mich da erstmal dran gewöhnen, dass alles nun viel langsamer bzw. gar nicht geht. ohne unterstützung würde das alles auch nicht funktionieren, die ist wirklich sehr sehr wichtig!
liebe grüße, alessa