So Ihr Lieben hier kommt mein Bericht
Bin Dienstag um 10 Uhr - ganz allein - im Krankenhaus angekommen und hatte nach einer kurzen Einweisung durch die Krankenschwester auch schon gleich meine Thrombose-Strümpfe, meinen tollen 1x-Netzschlüpfer und mein Hemdchen an. Dann bekam ich noch 4 Beruhigungstabletten und dann hieß es warten. War aber seltsamer Weise auch die Tage davor schon sehr ruhig und habe mich plötzlich nur noch gefreut und hatte kaum noch Angst vor der OP. Lag dann noch ne Weile auf meinem Bett bis dann die Schwester wiederkam und mich mit dem Kollegen in den OP gefahren hat. Da hab ich dann zum ersten Mal wieder auf die Uhr geguckt und war ganz erstaunt ... schon 11:50 Uhr. Kam mir vor wie auf dem Schlachthof als ich vom KKH-Bett auf den OP-Tisch gehievt wurde :-), dann wurde ich in den Vorraum geschoben, eine Schwester hat die andere "abgeklatscht" und alle waren supi nett!!!
Dann im "OP-Vorraum" hab ich meinen PC dann getroffen *freu* musste nochmal aufstehen, hab eine abstrakte Zeichnung auf meinen Bauch bekommen und mich schnell wieder hingelegt. Dann kam die Infusionsnadel in die Hand und der Anästhesist meinte jetzt kommt das Narkosemittel und ich werde laaangsam müde und dann bin ich gleich weg, redete gaaaanz beruhigend auf mich ein und ich - Augen noch offen - dachte nur, hmmm also irgendwie werde ich nicht müde und dann schwupp weg war ich.
Irgendwann hörte ich eine Stimme, die ständig meinen Namen rief und dachte nur "jajaja ich hör sie ja, aber ich kann weder meine Augen öffnen noch sprechen". Dachte ja ich träume, aber nachdem ich wirklich aufwachte, man mich auf mein Zimmer rollte und meine Zimmernachbarin meinte, sie wurde sehr unsanft im Aufwachraum geweckt war mir klar, "aha das haben die auch mit mir versucht", aber war bei mir nicht sehr erfolgreich....hab wohl doch noch ein bisi länger gedöst als geplant
Die Nacht dann war anstrengend, konnte irgendwie nicht richtig schlafen, bin ständig aufgewacht, meine Schienbeine haben so weh getan, musste ständig meine Füße kreisen lassen um ein bisschen Blut zirkulieren zu lassen, außerdem war jede noch so kleine Bewegung mit Schmerzen verbunden und ich habe versucht super ruhig zu liegen, war aber irgendwie alles zu anstrengend. Nachdem ich den ganzen Tag ja nix gegessen hatte, gab es abends nur 2 Zwieback und die Nacht wurde mir dann schlecht und ein bisschen schwarz vor Augen, hab die Schwester gerufen, die mich an den Tropf gehängt hat, mir noch ein paar Zwieback vorbeigebracht hat, weil auch mein Magen dermaßen laut knurrte *unheimlich*:-) Irgendwie ging die Nacht dann auch vorbei, hatte eine Leidensgenossin, meine Bettnachbarin hatte auch große Schwierigkeiten zu schlafen und so haben wir uns die Nacht - in unseren Wachphasen - immer wieder unterhalten...
Am Morgen wurden wir ziemlich früh unsanft geweckt - Betten machen! Ich hab die Schwester nur ungläubig angeschaut, meine beiden Drainagen hingen zur einen Seite und mein Blasenkatheter zur anderen Seite und ich sagte nur, "nein auf keinen Fall stehe ich jetzt schon auf". Sie checkte dann, ob ich irgendwie Bettruhe habe...war ja nicht der Fall, aber ich war hartnäckig und durfte dann doch liegen bleiben
Gegen 10 Uhr kam der PC hat die Drainagen gezogen *pfui*, war nicht schmerzhaft, aber komisches Geräusch (lautes Luftrauslassen) und hat den Verband gewechselt. Etwas später kam die unerbittliche Krankenschwester wieder, hat meinen Blasenkatheter gezogen, auch nicht schmerzhaft, hat nur ein bisschen gezogen danach und meinte sie kommt gleich wieder und dann stehen wir mal auf *angst*. Jetzt waren aber wenigstens alle Schläuche entfernt, also kein unangenehmes "Kabelwirrwarr" beim Gehen.
Also erstes Aufstehen, super schmerzhaft, bis ich saß war ich nur am heulen, mein Bauch hat fies gezogen und gestochen, beim Aufstehen wurde mir dann schwarz vor Augen, ich hab die Schwester nicht mehr gehört da hat sie mich schnell wieder hingelegt. Nicht sehr erfolgreich, habe ich mir aber auch gedacht, weil irgendwie jede noch so kleine Bewegung im Liegen sehr weh tat. 2-3 Std. später kam eine andere Schwester, die wollte es nochmal versuchen mit dem Aufstehen und siehe da es hat geklappt. War super anstrengend und hat gezogen, aber nicht mehr gestochen und wir sind zusammen ein paar Schritte gegangen. Das sollte ich dann öfter machen und ich bin dann alle 1-2 Stunden alleine aufgestanden und ein bisschen gelaufen, wenn ich auf Toilette musste, blieb mir ja auch nix anderes übrig, da Blasenkatheter ja weg
Am nächsten Morgen kam nochmal mein PC hat Pflaster gewechselt und mich nach Hause geschickt. Bin dann mit meiner Mama heim und gleich ab auf die Couch. Bis gestern hatte mich die Couch auch voll im Griff. Seit gestern bin ich ein bisschen mobiler, endlich und nach meinem ersten Nachsorge-Termin heute gehts mir super. PC meinte heute, dass alles super aussieht, geschwollen halt und auch den einen oder anderen blauen Fleck aber ansonsten nichts Auffälliges. Nächsten Mittwoch werden Fäden gezogen.
Die letzten zwei Tage war ich nach meiner Duschaktion am Montag ziemlich depri, weil halt alles noch so komisch und geschwollen aussah, aber das ist ja normal und ich muss mich halt in Geduld üben, meinte mein PC heute auch. Aber ich bin so froh, dass es mir von Tag zu Tag besser geht und ich auch Kondition habe ein bisschen länger auf den Beinen zu stehen.
Ganz aufrecht gehen ist noch nicht drin, und jetzt ruft mich auch meine Couch schon wieder, aber die unangenehmen Schmerzen vor einer Woche sind schon vergessen und ich bin einfach nur glücklich das gemacht zu haben und freu mich schon auf die erste Shopping-Tour.
So der Bericht wurde doch ziemlich lang *uuupsss* war hoffentlich trotzdem angenehm zu lesen.
Liebe Grüße an alle
Eure Nadine