Hi Leute
Endlich bin ich im Stande einen kleinen Post-OP-Bericht abzuliefern. Tschuldigung im voraus wenn er arg lang und an einigen Stellen zu ausführlich wird, aber manche Sachen haben sich mehr eingeprägt wie andere.
Am 3.11. bin ich ins Krankenhaus, am 4.11. war meine OP angesetzt und erst seit Dienstag den 8.11. bin ich wieder zu Hause.
Eigentlich hätte ich es ahnen müssen : bei mir lief nicht alles so problemlos wie bei so vielen anderen die hier im Forum von ihrer OP berichtet haben.
Zu erst muss ich sagen, dass die Klinik in der ich war meine Erwartungen übertroffen hat. Die Stationsschwestern waren nett zu mir, der Service und Einrichtung wie in einem sehr guten Hotel Zimmernachbarin und ein absolut lieber Praktikant hat mich auch dann zum Lachen gebracht als mir am wenigsten danach war.
Da ich noch nie in einem Krankenhaus selber lag war ich am OP-Tag doch angespannt als die Schwester mit dem Krankenhauskittel kam und man mich zum OP-Vorraum brachte. Eine Stunde zuvor war der plast. Chirurg mit der Assistenzärztin gekommen zum Anzeichnen und um noch einmal abzusprechen wie viel weg genommen werden sollte : die Methode bei mir war nach „Lejour“ und aus 75 H wurde 75 B (ca,. 1800g insgesamt sind weg !). Am Vortag wurde mir bereits Blut abgenommen und der Anästhesist klärte mich über die Vollnarkose auf.
Meine OP war um 10 uhr und bereits um 13 uhr wachte ich wieder im Wachraum auf und fühlte mich super ausgeschlafen. Auf dem Weg ins Zimmer machte ich Witze sodass die Schwestern erstaunt waren wie gut ich alles überstanden hatte.
Den Nachmittag ging es mir einfach super und der Wundschmerz (ein gleichmäßiges leichtes Brennen) auch ohne Schmerzmittel absolut ertragbar.
Die Assistenzärztin und der Chirurg kamen zwischendurch einmal vorbei und kontrollierten ob auch die Brustwarzen durchblutet sind und meldeten alles okay.
Zum Abendbrot merkte ich dann zum ersten mal das die Schmerzen mehr wurden und sich hauptsächlich auf die linke Brust konzentrierten. Gegen 19 Uhr hielt ich es dann einfach nicht mehr aus und bat um ein Schmerzmittel – man hing mir einen Tropf an. Als um 20 Uhr noch keine spürbare Wirkung eintrat sagte ich das der Schwester wobei ich mich kaum einen vernünftigen Satz zusammen bekam. Sie brachte mir eine Art Sirup. Aber auch das half nach gut 45 Minuten noch nicht, sodass ich wieder nach der Schwester rief. Diese meinte das mein Kreislauf jetzt kein weiteres Schmerzmittel vertrage und ich erst wieder in einer Stunde was bekommen könnte. Bei der Nachricht wäre ich am liebsten gestorben und starrte ganze 70 Minuten einfach nur noch an die Decke. Inzwischen merkte ich meinen linken Arm vor lauter Schmerzen kaum noch.
Um 22 Uhr rief ich wieder nach einer Schwester – die Spätschicht kam und ich erklärte ihr mit Tränen in den Augen die Situation – soweit es mir möglich war. Die zauderte nicht lange und schaute sich die linke Drainage an und hängte sie ein wenig tiefer da kaum Flüssigkeit in ihr war. Außerdem spritzte sie mir ein Schmerzmittel. Nach 30 Minuten kam sie von selbst noch einmal und sah sofort das es nicht besser geworden war (inzwischen tat mir jeder Atemzug weh und die Augen tränten mir unaufhörlich). Sie rief den Bereitschaftsarzt, dieser tastete nur kurz und meinte das er mit dem Chirurgen telefonieren würde.
Gegen halb zwölf war auch dieser dann vor Ort und öffnete den Verband. Er versuchte die Drainage so „in Gang“ zu bekommen und erklärte mir kurz danach das er sich das noch mal richtig ansehen müsste und er nicht bis morgen früh damit warten wollte. Zu dem Zeitpunkt war mir eigentlich alles egal (die Spritze wirkte ein wenig sodass ich vollkommen blabla war und mir nur wünschte das endlich alles vorbei sei).
Mitten in der Nacht trommelten sie somit ein OP Team zusammen und um halb eins war ich wieder im OP Saal.
An die Stunden nach dieser Narkose kann ich mich nur schleierhaft erinnern : ich war auf der Überwachungsstation, kotzte dauernd, bekam einen Blasenkatheter und merkte nur eine Frauenstimme die mich immer wieder beruhigte.
Als ich um 8 Uhr wieder auf mein zimmer kam war ich einfach nur fertig und dürfte nicht mal was trinken. Da wusste ich : es ist noch nicht vorbei.
Die Assistenzärztin erklärte mir das ich um 10 Uhr noch einmal operiert werden würde weil sie die Wunden noch offen gelassen hatten damit sie es besser kontrollieren könnten.
Nach der 3. OP ging es mir dann wieder ziemlich gut und auf einmal war ich wegen der 3 Vollnarkosen innerhalb von 24 Stunden bei den Schwestern bekannt wie ein bunter Hund.
Die nächsten Tage erholte ich mich trotzdem ziemlich schnell. Wobei ich rund um die Uhr am Tropf hing und Eisen, Antibiotika ect. bekam. (hatte bei der entlassung einen HB Wert von 4,7 – muss also noch ewig Eisentabletten nehmen um die Blutarmut zu bekämpfen).
Am Montag „zog“ man dann die Drainagen (das tut wirklich absolut nicht weh ) und Dienstag ging es mir bereits so gut das ich entlassen werden konnte.
Fazit : Ein Hämatom und eine gestaute Mamille (Brustwarze ?) an der linken Brust waren der Grund für eine Menge Aufregung. Trotzdem bin ich zufrieden, auch wenn es besser hätte laufen können.
Es ist einfach ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man zum ersten mal aufsteht und sich im Spiegel sieht !!!!!!
Grüße , Sincette