• Hallo!
    Erstmal kurz zu mir: ich bin 32 Jahre alt, 1,60m groß, z.zt. 80 kilo (habe schon 9 kg abgenommen), meine Brust hat die Größe 90 F
    Ich habe jetzt schon Einige Einträge gelesen und bin mir darüber im klaren, daß eine Brustverkleinerung einige Risiken mitbringt und daß es bis zu 6 Monaten dauern kann, bis alles verheilt ist.

    Meine Frage ist nun, wie sieht des mit der Empfindlichkeit der Brust aus? z.B. beim Geschlechtsverkehr, ist die Brustwarze weiterhin empfindlich und erregbar?

    Was ist, wenn ich in 1-2 Jahren ein Kind möchte, schwillt bei der Schwangerschaft der Busen nicht auch mit an? Hat da schon jemand Erfahrungen mit gemacht? Ich weiß von Kolleginnen, die nicht operiert wurden, daß sie nach der Schwangerschaft einen größeren Busen hatten als vorher und daß dies auch so blieb. In dem Fall wäre eine vorherige Verkleinerung doch umsonst gewesen, oder?

    Gibt es im Umkreis von Dortmund auch eine Klinik, die zu empfehlen ist?

    Gruß Skygirl

  • Hallo Skygirl,

    eine Verkleinerung bringt natürlich einige Risiken mit sich, über die Du auch in einem Beratungsgespräch umfassend aufgeklärt wirst. Dazu gehört Verlust der Sensibilität der Brustwarzen, Einschränkung der Stillfähigkeit. Dieses Risiko ist gößer, je größer die zu verkleinernde Brust ist. Allerdings sind die Operationsmethoden inzwischen auch schon viel weiter fortgeschritten. Vor zehn oder fünfzehn Jahren ist da sicherlich noch mehr passiert.

    Bei mir ist die Verkleinerung jetzt ca. sechs Monate her. Ich hatte direkt einen Tag nach der OP wieder Empfinden in den Brustwarzen. Natürlich noch nicht wie vorher. Ich konnte sie fühlen, aber Reaktionen z. B. auf Kälte kamen erst später. Inzwischen hat sich das Empfinden wieder normalisiert, vielleicht habe ich ein kleines bißchen eingebüßt, aber das ist nicht wirklich nennenswert. Ich wurde nach einer neueren Operationsmethode operiert, nennt sich "Hall-Findlay". Diese Methode ist besonders für sehr große Brüste geeignet. Hier wird die Sensibilität der Brustwarzen und auch die Stillfähigkeit besser erhalten.

    Dein Körper verändert sich vor wie nach der Operation im Falle einer Schwangerschaft, d. h. der Busen kann natürlich auch wieder größer werden. Das ist eine Planung, die man sich überlegen muß. Wenn Du genau weißt, Du möchtest demnächst Deine Familie vergrößern, wäre es sicher sinnvoll mit der OP bis zur Vollendung der Familienplanung zu warten. Wenn Du Dir da nicht sicher bist und sehr unter Deinem Busen leidest, spricht nichts dagegen, eine OP auch vor der Schwangerschaft zu machen. Sollte sich der Busen dann so extrem negativ verändern, kann man im Nachhinein auch noch eine Korrektur machen. Aber das ist eben eine Einelfallentscheidung.

    Ich persönlich kann Dir nur sagen, daß es für mich ein ganz neues Lebensgefühl mit einem kleineren Busen ist. Alle körperlichen Beschwerden sind weg, ein ganz neues Selbstbewußtsein ist da. Natürlich entstehen Narben, aber nach einem halben Jahr kann ich sagen, die sind so gut verheilt,noch ein bißchen weiter und man wird sie so gut wie gar nicht mehr sehen. Ich hätte für dieses neue Lebensgefühl auch gut und gerne auf die Sensiblität meiner Brustwarzen verzichtet, mir war es so viel wichtiger, diese Last endlich loszuwerden. Aber nicht einmal darauf mußte ich verzichten. Ich würde es jederzeit wieder machen.

    Eine Klinik kann ich Dir nicht empfehlen, ich selbst wurde in Wiesbaden operiert. Aber da gibt es bestimmt Patientinnen, die das können. Oder Du schaust mal auf der Hompage von "moderne-wellness" unter "Unsere Behandlungszentren".

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Abnehmen. Hört sich doch schon gut an und Du schaffst das auch noch weiter. Falls Du noch mehr Fragen hast, immer gerne.

    Viele Grüße

    Simone

  • Hallo Nordlicht ,
    ich habe nochmal zwei fragen zu Deinem Bericht.
    Was ist "Hall-Findlay" für eine Operationsmethode ? :?
    Und warum kannst Du eine OP im Krankenhaus nicht empfehlen? :?


    Gruß aus Hamburg Tatjana

  • Hallo Tatjana,

    die "Hall-Findlay" Methode wurde von einer kanadischen Chirurgin namens Elisabeth Hall-Findlay entwickelt. Diese Methode ermöglicht eine Brustverkleinerung bei extrem großen Mamillen-Jugulum Abstand (ich hoffe, das ist wenigstens richtig geschrieben ;-)), also bei sehr hängenden Brüsten, mit Erhalt der Sensibilität, Stillfähigkeit und Durchblutung. Gleichzeitig wird auch die Form schöner, nicht so breit, wie es meistens bei Verkleinerungen der Fall ist. In Deutschland ist diese Methode noch weitgehend unbekannt. Es gibt bisher nur wenige Chirurgen, die diese Methode beherrschen. Das Verfahren genau erklären kann ich nicht, bin ja kein Chirurg. Aber ich kann bestätigen, daß es funktioniert. Sensibilität war von Anfang an da und die Form ist auch schön. Wenn ich keine Narben hätte, würde keiner drauf kommen, daß da was gemacht wurde.

    Das mit der Klinik hast Du falsch verstanden. Ich kann nur keine in Dortmund empfehlen, weil ich mich da nicht auskenne. Ansonsten ist es kein Problem, sich in einer Klinik operieren zu lassen.

    VLG Simone

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tatjana,
    entschuldigen Sie wenn ich dazwischenfunke und aus meiner Sicht die Frage nach der OP-Methode Hall Findlay kurz beantworte.

    Diese Methode ist ebenfalls eine Reduktionsmethode mit sogenannter vertikaler Narbe, im Gegensatz zur Ankernarbe.

    Bei der vertiklaen Narbe gibt es eine Narbe, die von der Bruswarze bis in die Unterbrustfalte läuft. Anfangs ist diese gerafft und muß sich im weiteren Wundheilungsverlauf dann glätten und straffen.
    Die Ankernarbe verläuft zunächst vertikal s.o. und dann weiter in der Unterbrustfalte zur Mitte und zur Seite hin. Die Form entspricht unmittelbar nach der Operation schon weitgehend der endgültigen Form.

    Seit ca. 1970 (Dr. Lassus) und ab ca. 1990 (Fr. Dr. Lejour) wird in Europa vermehrt die vertikale Reduktionsplastik angewandt.

    Um die Brust zu verkleinern muß der Brustwarzen-Hof-Komplex versetzt werden. D.h. die Brustwarze sitzt auf einem "Gewebestiel", der bei der Lejour-Technik kranial, sprich von oben (kopfwärts) kommt. Bei der Hall-Findlay-Methode sitzt die Brustwarze auf einem "Gewebe-Stiel", der von medial also von der Seite des Brustbeins her kommt. Die Methode wurde erstmals ca. 1999 beschrieben, soweit ich weiß. Der Vorteil ist in gewissen Situationen eine bessere Durchblutung (da der Stiel kürzer ist) und ein besseres Gefühl der Brustwarze.

    Für einen Operateur ist es immer von Vorteil mehrere verschiedene OP-Techniken zu kennen, um sich auf die verschiedenen Gegebenheiten besser einstellen zu können. Aus diesem Grund ist die OP Methode nach Hall-Findlay eine Bereicherung.
    Da sie relativ neu ist gibt es natürlich noch keine (zumindest mir bekannten Langzeitergebnisse im Bereich von 10-15 Jahren). Es ist aber davon auszugehen, daß diese in etwa denen anderer vertikalen Reduktionstechniken ähneln.

    Hoffe zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben.
    Vielleicht wird auch einer der anderen Kollegen zu diesem Thema noch etwas schreiben.

    Schönen Sonntag und Gruß aus Bonn

    Bosselmann


    Zitat

    Tatjana postete
    Hallo Nordlicht ,
    ich habe nochmal zwei fragen zu Deinem Bericht.
    Was ist "Hall-Findlay" für eine Operationsmethode ? :?
    Und warum kannst Du eine OP im Krankenhaus nicht empfehlen? :?


    Gruß aus Hamburg Tatjana

  • Hallo Herr Dr. Bosselmann,

    es gibt diese Methode auch in Verbindung mit dem T-Schnitt. Bei mir wurde nach Hall-Findlay operiert und trotzdem ein T-Schnitt gemacht. Ist wohl auch abhängig von der Ursprungsgröße der Brust. Bei einer sehr großen Brust ist ein T-Schnitt vielleicht vorteilhafter. Wie gesagt, bin kein Chirurg, aber bei mir hat es super funktioniert.

    VLG

    Simone

    • Offizieller Beitrag

    Das freut mich für Sie :), daß Sie so zufrieden sind.
    Wollte es nur nicht unnötig kompliziert machen. Hatte schon den Eindruck, daß es schon kompliziert genug erklärt war.

    Auch wenn es strenggenommen eine vertikale Reduktionstechnik ist kann es in Abhängigkeit der Brutgröße jedoch auch schonmal notwendig sein die Narbe t-förmig auslaufen zu lassen. Das war wahrscheinlich bei Ihnen der Fall

    Nochmals LG aus Bonn

    Bosselmann

    Zitat

    Nordlicht postete
    Hallo Herr Dr. Bosselmann,

    es gibt diese Methode auch in Verbindung mit dem T-Schnitt. Bei mir wurde nach Hall-Findlay operiert und trotzdem ein T-Schnitt gemacht. Ist wohl auch abhängig von der Ursprungsgröße der Brust. Bei einer sehr großen Brust ist ein T-Schnitt vielleicht vorteilhafter. Wie gesagt, bin kein Chirurg, aber bei mir hat es super funktioniert.

    VLG

    Simone

Jetzt mitmachen!

Sie haben Fragen rund um Ästhetische Plastische Chirurgie? Oder Sie wollen Beiträge kommentieren oder Ihre Erfahrung mit anderen teilen?

Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!