Schönheitsoperationen im Ausland - ein Fokusthema bei der DGÄPC

Die Aufhebung der Corona-Maßnahmen und aggressives Marketing mittels Influencer, geschlossenen Facebook-Gruppen, etc. sorgt dafür, dass auch die Anzahl an Auslands-OPs wieder zunehmen. Offizielle Zahlen gibt es leider nicht - auch kein offizielles Register. Daher können die genauen Zahlen nicht festgestellt werden.

Allerdings kann festgestellt werden, dass sich immer mehr Personen bei deutschen Fachärzten melden, welche eine Revision bzw. Korrektur eines durchgeführten Eingriffes benötigen oder wünschen. Daher ist stark davon auszugehen, dass die durchgeführten Operationen auch entsprechend angestiegen sind.

Warum sind eigentlich Auslands-OPs vom Preis oft so unterschiedlich?

Die Preisgestaltung ist immer eine sehr individuelle Angelegenheit. In Deutschland unterliegen plastische-chirurgische Operationen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Rein ästhetische Eingriffe sind zudem mehrwertsteuerpflichtig (aktuell 19 %).

Im Ausland sind andere gesetzliche Grundlagen vorhanden - ebenso gelten andere Richtlinien für Praxen, Kliniken, Preisfindung und auch für die Facharztausbildung. Es gibt auf der ganzen Welt gut ausgebildete Fachärzte - allerdings ist es auch schwierig, diese von den unseriösen Anbietern zu differenzieren.

Auf was sollten Patienten bei Auslands-OPs achten?

Es gibt viele Punkte, welche Ihnen helfen, Angebote zu differenzieren. Die DGÄPC hat eine Checkliste veröffentlicht, die Ihnen helfen soll, Angebote zu differenzieren.

Den Bericht der DGÄPC finden Sie unter Fokusthema: Risiko Schönheitsoperation im Ausland

Die Checkliste und Hinweise finden Sie unter OP im Ausland: Warnhinweise

Auf was sollten Sie zudem noch achten?

Wichtige Anhaltspunkte bei der Betrachtung von Webseiten sind:

• Impressumspflicht von Webseiten und Social Media - welche Angaben sind vorhanden? Die Impressumspflicht ist durch §5 Telemediengesetzt und § 18 Medienstaatsvertrag geregelt. Grundlegend müssen folgende Punkte vorhanden sein:
  • Name des Website-Betreibers oder der Gesellschaft (inklusive der gesetzlichen Rechtsform)
  • ladungsfähige Anschrift
  • Kontaktdaten (E-Mail und Telefonnummer sollten unbedingt angegeben werden; Fax, wenn vorhanden)
  • Zuständiges Registeramt und Registernummer des Unternehmens (wenn eigentragen)
  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer/Wirtschafts-Identifikationsnummer
  • Berufsspezifische Daten (Angaben zu Kammer, Berufsbezeichnung/-verband)
  • Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde (wenn eine behördliche Zulassung des Betriebes gefordert ist)
• Datenschutzerklärung

Achten Sie auf diese beiden Punkte, wenn Sie ein Angebot erhalten. Hierdurch können Sie relativ schnell feststellen, ob das Angebot vom Betreiber oder einer Vermittlungsfirma erstellt wurde.

Auch die ARD berichtete zu diesem Thema - hier geht es zur Sendung von Plusminus

Wir hoffen, dass die oberen Punkte Ihnen bei Ihrer Arztwahl weiterhelfen.