Brustverkleinerung von H auf C - Bericht

  • Guten Abend,

    ich bin neu hier, w 39, und möchte euch von meiner Brustverkleinerung am 22.11.2022 erzählen. Falls ihr noch überlegt, lasst es machen, es wird toll.

    Ich hatte zuletzt 115 H, die Brust war groß und schwer und lag auf dem Bauch, was dem ganzen Oberkörper ein seltsames Aussehen gab. So entschloss ich mich zu einer Verkleinerung, als Selbstzahler. Die Kasse hat sich vehement geweigert.

    Bei dem üblichen Aufkläungsgespräch fragte der Arzt, welche Größe ich mir wünsche, ich meinte B oder C, so klein wie möglich. Der Arzt meinte, er gibt sein Bestes, und das hat er.

    Am Op Tag erschien ich nüchtern in der klinik, durfte mich ausziehen und schon mal das Bett einnehmen. Dann ging es los. Im Op Saal zeichnete der Arzt noch die Kanten an (grüner Edding, fands lustig) und besprach sich mit dem Kollegen, wo sie welche Linie ziehen. Dann rauf auf den Tisch, zudecken, Augen zu, zack war ich weg, das dauerte gefühlt keine 15 min.

    Etwa 4h später erwachte ich im Aufwachraum. Ich war relativ klar, mir ging es gut. Es war warm (sie hatten so eine Heizdecke aufgelegt, gefiel mir sehr) , außerdem piepte es regelmäßig (Puls, Blutdruck) . Schmerzen hatte ich gar keine, hab mich sehr gut gefühlt, schlief zwischendurch immer wieder ein. (Ich hatte Opiate bekommen, die hielten bis zur Nacht, kann ich sehr empfehlen) . 2h später kam ich dann aufs Zimmer, immer noch recht müde, hab den Rest des Tages gedöst. Im Halbschlaf fühlte ich mit meinen Händen nach den Brüsten, aber ich fand sie nicht, es war alles sehr flach. Auf dem Rücken liegen wurde bald unangenehm, aber kleine Stellungswechsel halfen tatsächlich. Die Nachtschwester hat nachts noch noch ein Sandwich gebracht, fand ich sehr nett. Döste vor mich hin, merkte aber schnell, das ich mich kaum bewegen konnte. Auf dem Nachttisch stand ein Glas Wasser, es kostete mich viel Anstrengung, da ran zu kommen. Am nächsten Morgen war Vistite, der Arzt zeigte mir einen Teil meiner Brüste, die ich aus den Augenwinkeln sah, er war jedenfalls sehr zufrieden. er meinte, er hätte 3,3 kg Brust pro Seite entfernt. Pro Seite. Wahnsinn.

    Ich checkte erst gar nicht, wie klein die waren =O . Jedenfalls meinte er, ich kann abgeholt werden. Das war eine Überraschung, er hatte vorher gesagt, ich soll 2-3 Tage bleiben. Ich rief meine Mutter an, sie holte mich ab. Es war allerdings nicht so einfach. Ich konnte mich nicht alleine anziehen, weder Strümpfe noch Hose noch gar nichts. Ich fühlte mich so kraftlos, und einige Bewegungen taten nun doch weh. Also zog meine Mutter mich an, jedes Stück einzeln, setzte mich anschließend in einen Rollstuhl zum Auto. Wisst ihr, wieviele Schlaglöcher die deutschen Straßen haben? Bei jedem Loch und jeder Bodenwelle stöhnte ich, es tat wirklich sehr weh. abgesehen davon, das ich mich nicht mal alleine anschnallen konnte, gschweige denn die Autotür zuziehen. Ich zog also bei Muttern aufs Sofa, dort errichtete sie einen Kissen Berg, da ich ja nur auf dem Rück liegen durfte. Als wir endlich zu hause waren, war ich vor Anstrengung schweißgebadet und hab erstmal geschlafen. Das tat ich dann auch für den Rest der Woche, ich schlief und döste den ganzen Tag, und ansonsten schaute ich fern. Körperpflege, anziehen, Haare kämmen, übernahm meine Mutter, ich konnte gar nichts. Ich fühlte mich auch ein wenig neblig im kopf, so ganz war ich nicht da. Schmerzen hatte ich keine, in der ganzen ersten Woche hatte ich nur eine schlimme Nacht mit starken Schmerzen, ansonsten gar nichts. Nach ein paar tagen hat man raus, wie man ohne Arme möglichst schmerzfrei zum Klo kommt (Bauchmuskeln sind hier von Vorteil), ansonsten tat ich nichts. Der Arzt hatte mir Bewegungen verboten. "Sie machen schön den T-Rex!" (Arme vor der Brust angewinkelt) , das würde die Narben schonen und die Heilung verschnellern.

    In Woche 2 nach Op hatte ich einen Arzttermin, der Arzt machte die Verbände ab und freute sich wie ein Schneekönig, das die Brustwarzen angewachsen waren (er hatte einen freien Transfer gemacht) , sah alles sehr gut aus. Fäden blieben noch drin. Diesmal nahm mich mein Mann mit nach Hause und ich bezog hier das Sofa Lager. Die Hoffnung, etwas Haushalt machen zu können, gab ich schnell auf. Viele einfach Dinge waren einfach zu schwer, ich konnte nichts tragen und heben, hatte Mühe Dinge vom Boden aufzuheben, konnte mich aber immerhin inzwischen alleine anziehen. Das erste Mal alleine Haare waschen war schon ein Highlight. In dieser Woche war mein Kopf aktiver, ich hab viel gelesen, lag ansonsten aber nur rum. Es fühlte sich alle sehr anstrengend an, selbst kleine Tätigkeiten.

    In Woche 3 nach Op kamen nun endlich die Fäden raus. Fädenziehen war unangenehm, ging aber schnell. Danach fuhr mich mein Mann zu meiner Mutter, wo ja noch mein Auto stand. Ich wollte also alleine nach Hause fahren, 35km über Land. Tja. Ich hab es geschafft, schön ist was anderes. So langsam bin ich selten gefahren, ich hatte wahnsinnige Schmerzen und selbst kleine Dinge wie blinken oder den Radiosender/die lüftung wechseln waren ein Abenteuer. Die Hoffnung, in dieser Woche wieder arbeiten zu gehen, begrub ich damit. ich war froh, überhaupt heiil angekommen zu sein, zumal ich das Lenkrad nicht richtig drehen konnte.
    In Woche 4 hatte ich das erste Mal das gefühl, das ich beginne, mich normal zu fühlen. Ich begann ein wenig den Haushalt zu machen, nur schwere Dinge tragen überließ ich dem Gatten. Aber ich fühlte mich besser, die Spaziergänge mit dem Hund wurden wieder etwas länger, ich konnte sehr vorsichtig auf der Seite schlafen. Die vielen kleinen Dinge machen das Leben toll.

    Arbeiten war ich das erste Mal nach 4 Wochen wieder, allerdings mehr so "ich bin anwesend" , gemacht habe ich nicht viel.

    Inzwischen ist die OP 7 Wochen her. Insgesamt ist alles gut verheilt, nur eine kleine Stelle rechts ist noch auf, wird aber täglich kleiner. Meine körperliche Belastbarkeit muss ich erst wieder aufbauen, es war für mich eine schwere Op. ich bin also immer noch sehr achtsam und horche genau ob ich etwas kann usw. Schmerzen habe ich keine, ich darf mittlerweile auch wieder einen normalen BH tragen. Dieses Gefühl, sich einen winzig kleinen C Cup zu bestellen, den dann vorsichtig anzuprobieren, und festzustellen, das der sogar noch bissl groß ist- unbezahlbar. Ich habe Traumbrüste, die waren nichtmal so schön, als ich 14 war. Ich würde es jederzeit wieder machen, rechnet aber bei so einem großen Sprung mit 4-6 Wochen (Au) . Hoffe ich habe nun niemanden gelangweilt. Vorher- nachher Bilder habe ich auch, die würde ich aber im zweifel per pn senden :)

    edit: vorher 115 H - nachhher 110 C

    Liebe Grüße an Alle und danke fürs lesen

    Einmal editiert, zuletzt von miss marpel (12. Januar 2023 um 22:59)

  • Hey,

    Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich fand ihn sehr interessant.

    Falls du magst kannst du mir gerne ein vorher nachher bild zeigen.

    Ich werde in 2 Wochen operiert. Ich wünsche mir auch ein B Körbchen. Mal schauen ob das so klappt.

    Ich hab momentan nur einen heftigen Ausschlag oder Pilz unter der brust. Den muss ich vorher unbedingt weg bekommen, sonst sieht es schlecht aus.

    Ich stelle mich auch mal darauf ein wie du geschrieben hast, das man sehr viel hilfe braucht.

    Wie geht es dir mittlerweile?

    Wie klappt die Arbeit und dein Alltag?

    Liebe Grüße ines

  • Hallo!

    Ich bin neu in dem Forum und möchte jeder Frau, die unter einer grossen Brust leidet, Mut machen. Wenn ihr den Wunsch einer kleineren Brust habt, dann kämpft dafür. Es lohnt sich!

    Ich bin 44 Jahre jung und litt schon seit frühester Jugend unter einer grossen Brust. Zum Schluß war ich bei 85 G/ H angekommen.

    Abgesehen von der psychischen Belastung, hab ich mich auch oft mit Rücken-, Schulter-, Nacken und Koofschmerzen geplagt.

    Sicherlich war der Weg dahin mit viel Mühen verbunden, aber es war alle Mühen wert.

    Meine OP liegt jetzt knapp 5 Monate zurück. Ich trage inzwischen 85C (ohne Bügel) und 2 Kleidergrößen weniger. Mir wurden auf jeder Seite knapp 1000 g entfernt. Schmerzen hielten sich in Grenzen. Ich lag 1 Woche stationär und war insgesamt 6 Wochen krank geschrieben.

    VG Alex

  • Super, dass bei dir alles gut verheilt ist!

    Waren deine Seiten/ neben der Brust bzw. unter der Achsel stark geschwollen?

    Bei mir ist’s 9 Tage postoperativ und ich sehe aus als hätte ich dort super Fettschwülste die vorher nie so groß waren, mMn., ggf. doch nur eine Schwellung auch wenn’s sehr weich ist?

  • Es war insgesamt recht lange sehr stark geschwollen. Aber direkt neben der Brust hatte ich keine Schwellung. Am besten zeigst du das mal bei deinem Arzt/Ärztin.

  • Hallo!

    Ich hatte vor fast 4 Wochen meine Brustverkleinerung und hatte nie Schmerzen oder Schwellungen. Allerdings habe ich leider an der linken Brust - die sogenannte „Jammerecke“ an der Naht . Mittlerweile ist das Loch dort gute 2cm groß und mir kommt vor das sich an der Senkrechtnaht auch schon kleine Löcher zu bilden beginnen…. Desinfiziere die Stellen jeden Tag und versorge sie mit einem Hydrogel. Die rechte Seite ist wunderschön und hat keine Probleme.

    Langsam habe ich Angst die Woche wieder arbeiten zu gehen und das dieses Loch noch mehr aufreißt 😩

    Hatte das sonst noch jemand ? Und wie lange hat die Wundheilung bei euch gedauert ? Lg

  • Hallo Miss marpel ich würde mich auch sehr über vorher nachher Fotos freuen. Ich habe in 8 Wochen meinen Termin und bin mir nicht sicher ob ein Körbchen das richtige für mich ist, von den unterbrustmaßen bin ich ähnlich.

    Auf welchem Weg kannst du mir das am besten persönlich schicken? Ich bin noch neu hier 🙈

  • Hallo alle miteinander.

    Hat euch euer PC keine Bilder vorher gezeigt?

    Bei mir hat er Bilder rausgesucht einer Patientin, die ähnlich gebaut ist, wie ich.

    Wundheilung sagt man generell 14-21 Tage - danach ist diese Phase abgeschlossen. Ich werde ja nicht müde, nochmal auf die richtige Ernährung hinzuweisen bzw. die richtigen Nährstoffe, die den Körper in dieser schweren Phase unterstützen: Vitamin D3, Vitamin C, Zink, L-Arginin für die Wundheilung UND 30 Gramm zusätzlich Eiweiß, damit der Körper optimale Wundheilung betreiben kann UND viel (Wasser) trinken.

  • Hallo Miss Marple,

    danke für deinen ausführlichen Bericht! Ja auch ich habe nach 6 Wochen noch immer so ein kleines Loch und eine Delle wie bei den Chesterfield Möbeln :D hoffe die vergeht wirklich…

    @ Schnittlauchbrot:
    Es beruhgt mich, denn ich habe ebenfalls das Problem mit einem kleinen Loch, das nicht recht verheilen will. Geduld ist ja auch nicht unbedingt meine Stärke^^ Aber auch bei uns wird alles schön werden!

  • Danke für den ausführlichen Bericht Miss Marple,

    Ich würde gerne die vorher/nachher bilder sehen, um sie mit meinen zu vergleichen. Ich bin leider nicht so zufrieden (bei mir ist es gerade 1 Woche her), um abzuwägen, wie es sich vielleicht noch entwickeln könnte..

    Meine Brüste stehen weit auseinander und sind wie vorher sehr weit unten (Brustfalte). Laut Ärztin ging es anatomisch nicht anders.

  • … dass sie weiter auseinanderstehen liegt doch bestimmt an der Überkorrektur, oder?

    Die „wandern“ im Heilungsverlauf runter - bei mir hat das zumindest geklappt.

    Nach einer Woche ist es wirklich noch sehr früh - dennoch scheint ja deine Erwartungshaltung von der anatomischen Umsetzungsmöglichkeit auseinander zu driften. Konnte deine Ärztin das nicht im Vorfeld beschreiben?

    Ich meine, da ist meine Erwartung an den Plastischen Chirurgen, dass er oder sie mir erklärt, wie MEINE persönliche Situation ausschaut und keine Generalismuskeule rausholt, was alles möglich wäre, wenn wir in einer perfekten Welt leben würden.

    Egal - sei‘s drum: warte ab - mindestens drei Monate, teile deiner Ärztin deine Sorgen mit und halte da auch nicht vorm Berg und dann hole dir eine Zweitmeinung. Ist schließlich dein Körper UND du hast ja nun auch eine Stange Geld hingelegt.

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