Welche Risiken hat eine Brustvergrößerung mit Implantaten?

    • Offizieller Beitrag

    Eine Brustvergrößerung durch einen qualifizierten Plastischen Chirurgen vermindert das Komplikationsrisiko. Sie sind in der Regel für ein dauerhaft gutes Ergebnis unbedeutend.

    Dennoch gibt es bei jeder Operation allgemeine Risiken, die durch den Eingriff selbst bedingt sind, sowie spezifische Komplikationen, die mit der Eigenheit des Eingriffes verbunden sind.

    Das häufigste Problem nach einer Brustvergrößerung mit einem Implantat ist die Kapselfibrose. Der Körper erkennt jedes Implantat (unabhängig von seinem Inhaltsstoff) als Fremdkörper und bildet eine bindegewebige Hülle um diesen Fremdkörper. In der Regel ist diese Bindegewebskapsel so dünn, dass sie nicht zu ertasten ist. Bei einigen Patientinnen kann es – auch erst nach Ablauf von Jahren – zu einem Zusammenziehen der bindegewebigen Kapsel kommen, sodass sich das Implantat fest oder sogar hart anfühlen kann. Kapselfibrosen, die zu Schmerzen oder zu einer ästhetischen Beeinträchtigung führen, müssen operativ korrigiert werden, wobei die „vernarbte“ Kapsel entfernt und ein neues Implantat eingesetzt wird.

    Von chirurgischer Seite ist zur Vermeidung einer Kapselfibrose ein möglichst atraumatisches Operieren mit der Vermeidung von Nachblutung und Infektion wichtig. Manche Chirurgen empfehlen, in der weiteren postoperativen Phase die Brust und damit die Implantate fest zu massieren, da dadurch eine Dehnung der Implantatkapsel erreicht wird.

    Wie bei jeder Operation können Blutergüsse und Schwellungen auftreten, die in der Regel von selbst abheilen. Eine chirurgische Nachblutung mit erheblicher Schwellung und Schmerzen muss operativ angegangen werden.

    Infektionen des Wundgebietes sind sehr selten und können meistens durch geeignete Antibiotikatherapie zum Abheilen gebracht werden.

    Ebenso selten sind Wundheilungsstörungen, wobei meist Faktoren eine Rolle spielen, die im Gespräch vor der Operation ausführlich behandelt werden, wie beispielsweise die verzögerte Heilung bei Zuckerkranken, Rauchern und Patienten mit Blutgerinnungsstörungen.

    Vorübergehend kann eine Taubheit der Haut im Operationsgebiet vorkommen, die infolge Durchtrennung feinster Hautnerven auftritt. Im Verlauf der Heilung kehrt im Allgemeinen die Sensibilität zurück. Manche Frauen bemerken auch eine Überempfindlichkeit oder Taubheit der Brustwarzen, eine Störung, die sich in der Regel ebenfalls komplett zurückbildet.

    Die Stillfähigkeit wird durch ein Brustimplantat nicht eingeschränkt.

    Zwar ist die Beurteilung einer Mammographie durch das Implantat eingeschränkt, dennoch sollten auch Frauen mit Brustimplantaten an der mammographischen Brustkrebsvorsorge teilnehmen. Selbstverständlich sollte vor der Untersuchung auf die Implantate hingewiesen werden. Eine zusätzliche Beurteilung des Drüsengewebes und der Implantate ist mittels Ultraschall und Kernspintomographie möglich.

    Auch Implantate unterliegen einem Alterungsprozess. Ein routinemäßiges Wechseln eines Implantates ist jedoch ohne weitere Auffälligkeiten nicht notwendig. Klinische und moderne radiologische Untersuchungsmethoden erlauben eine genaue Beurteilung Ihres Implantates in Ihrem Körper.

    In seltenen Einzelfällen kann es zu einem Implantatdefekt kommen – sei es durch äußere Gewalteinwirkung oder auch durch Verschleiß. Bei Implantatrupturen ist häufig eine Veränderung der Form oder Festigkeit der Brust zu bemerken. In jedem Fall sollte ein defektes Implantat mitsamt der umgebenden Kapsel operativ entfernt werden. Von medizinischer Seite bestehen keine Bedenken gegen eine erneute Implantateinlage.

    Anfang der 90er-Jahre wurde die Sicherheit von Silikongel-Implantaten angezweifelt, da einige Frauen über Gelenkschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Brustschmerzen (Symptome wie bei Erkrankungen des Immunsystems) nach Implantation von Silikongel-Implantaten klagten. Viele wissenschaftliche Studien haben mittlerweile nachweisen können, dass es keine medizinischen Bedenken gegen das Einbringen von Silikongel-Implantaten geben muss. In Einzelfällen ist eine Unverträglichkeit jedoch nicht auszuschließen.

    Insgesamt gesehen ist eine Brustvergrößerung eine komplikationsarme Operationsmethode mit einem hohen Grad an Effizienz und Sicherheit.

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