.... mein Leidensweg hat mit knappen 12 Jahren angefangen.
Ich habe meine erste Periode bekommen, und fast gleichzeitig haben meine Brüste zum wachsen angefangen. Am anfang hat es mich garnicht so gestört. Wo ich in der 8. Klasse war haben wir gemeinsames turnen mit den Buben gehabt und da ist bei mir erstes mal die Bombe geplatzt. Der Turnlehrer ist reingekommen, und hat jeden einen Turnbody verteilt. Wir haben keine T-Shirts oder Shorts anziehen dürfen. Und da ist es mir erstes mal aufgefallen, dass ich eigentlich viel mehr habe als die anderen. Und wo wir dann in die Halle reingiengen war für mich alles vorbei. Die blöde Bemerkungen, die Jungs haben gesappert, dass es nicht mehr normal war. Ab da habe ich mich total verändert. Nur noch schwarz getragen, immer xl pullis und shirts. Habe mich total zurückgezogen, wurde depressiv. Ich habe überall nur die doofe Brüste gesehen. Wo ich 18 war wolllte mich meine Mutter mit einer Creme überraschen, die anscheinend die Brüste verkleinert. Sie hat leider das kleingedruckte nicht gelesen, es war ein hormonhaltige creme gewesen, um Brüste zum vergrössern.
Mit 19 bin ich erstes mal zum Arzt gegangen, der sagte, erst Kinder kriegen, dann können wir über das Op sprechen. Jetzt nach meine 2 Kindern bin ich richtig froh, dass ich auf ihm gehört habe, denn wie meine Brüste sich während und nach die 2 Schwangerschaften verändert haben, war absurd.
Auf jeden Fall habe ich letztes Jahr Gebärmutterkrebs gehabt, wo man komplett alles hat entfernen müssen. Nachher habe ich gedacht, Mensch jetzt bist du 30 Jahre alt, hast alles gut überstanden, ich will endlich "frei" sein, Schluss mit ständigen Schmerzen, mit schlapperlook!!!
Nachdem ich im Januar alle Gutachten der Krankenkasse eingereicht habe, kam die Absage. Nur nicht entmutigen lassen!!!! 2 Tage nach dem wiederspruch kam schon die Zusage. Termin wieder im Krankenhaus, Op Termin eine Woche später schon. Ich habe es bis wir dann im Krankenhaus waren garnicht so richtig registriert was passiert. Im nachhinein ist es auch besser dass ich nicht mehr so viel Zeit zum nachdenken hatte, denn da macht man sich richtig fertig.
Auf jeden Fall kurz vor dem Krankenhaus habe ich noch gezweifelt. Ist es die richtige Weg, will ich es ungedingt, Risiken der Op ect. Dann sagte mir mein Mann knall hart, ihm sei es Wurst, aber wenn ich es nicht machen läs, will er keine jammern mehr hören, dann sei die Geschichte ab heute begraben.
Ich bin jetzt Gott froh dass er so reagiert hat, sonst hatte ich mich nicht getraut dass alles durchzuziehen.
Am Montag waren noch die ganzen letzten Untersuchungen, Blutabnahme ect. Nur mein Arzt hatte sich nicht blicken lassen, Da kam schon die Nachtschwester und immer noch keine Spuren von ihm. Mit Not und Mühe bin ich dann eingeschlafen, aber habe eine furchtbare Nacht gehabt. Dienstag in der früh habe ich dann erneut gefragt, aber die haben nicht gewusst wo er steckt. Mein Op Termin war um neun, und er kam 5 Minute vorher. Frau Böhm ich habe sie ganz vergessen, wir müssen noch vieles Besprechen, anzeichnen usw. Ich war natürlich fast beim ausrasten, den der Pfleger auch schon in der Tür stand, ob es woll gutgeht???
Ich wurde "angegrizelt", und abgehts! ..................
Um 20 Uhr bin ich erstes mal zu mir gekommen auf der intensiv. Ich habe einen riesen verband draufgehabt, und der Durst bringt mich um. Dann war ich wieder Weg.
Mittwoch in der früh hat mich jemand ganz sanft gestreichelt, habe die Augen aufgemacht, da standen die Ärzte um mich herum. Ich war schon im Zimmer raufgebracht worden, und es war Zeit für die Visite. Sie haben mir berichtet wie OP verlaufen ist, dass alles gut aussieht, ich darf aufstehn aber nur mit Hilfe. Nachher war ich wieder weg. Erst am Abend war ich richtig klar im Kopf gewesen. Was die für mich da alles reingespritzt haben, bleibt bis heute ein Rätsel. In der Nacht habe ich zweimal kollabiert beim aufstehen, mein Kreislauf hatte einfach nicht mitgemacht. Am Donnerstag war leider auch nicht besser mit dem Kreislauf. Am Nachmittag kam die Krankengymnastin hat mit mir paar Übungen im Bett gemacht, dass alles wieder in Schwung kommt, und wie ich meine arme Bewegen soll. Dann sind wir zur "Gassi" gegangen. Vier Schläuche aus der Brust, ein dauer katether, links und rechts infusion. Zombi ist wieder auferstanden!!!! Ich habe mich fast kaputtgelacht wo ich mich erstes mal so im Spiegel sah. Und dass alles im Krankenhaus nachthemd!!!
Aber was mich völlig gewundert hat, ich hatte keine Schmerzen, ich habe meine Arme hochstrecken können, bücken, drehen, anziehen kein Problem. Am Freitag ist es mir schon sehr gut gegangen, habe zum Frühstücksbüffet gehen dürfen, wo ich 2 ganz nette Weiber kennengelernt habe, mit denen wir das Krankenhaus unsicher machten?! Am Freitag bin ich eine infusion und den Katether endlich losgeworden. Am Samstag hat man den Verband runtergemacht und habe mich erstes mal betrachten dürfen. Ich habe mich nicht mehr wieder erkannt, ich war sowas von glücklich, es ist echt unbeschreiblich. Ich habe den Stütz Bh gekriegt, ab da ist es mit mir richtig auffwärts gegangen.
Am Montag kamen zwei Schläuche und zweite Infusion raus, am Mittwoch die andere beiden, und ab nach Hause. Natürlich waren die tägliche trombosespritzen die infusionen und antibiotika unangenehm, aber es hat sich gelohnt. Mit Duschen und Haare waschen klappt es auch super. Bloss wenn ich ein engeres Shirt ausziehen muss habe ich bischen Probleme. Aber ich kann alles heben, tun und lassen. Heute hat meine beste Freundin Geburtstag, wo ich nachher hingehe. Ich bin schon auf die Reaktionen gespannt. Ich wünsche wirklich jedem von Euch, dass Ihr auch so viel Mut beweist, es durchzuziehen, denn das Ergebnis ist was wunderbares. Ihr seid nachher wirklich ein ganz anderer Mensch. Am Montag muss ich zum Fäden ziehen zurück. Nachher ist es wahrscheinlich auch das jucken weg.
Vielen Dank für Euren Mitgefühl und glückwünsche, eien schönen abend noch!!! Liebe grüsse